MX-Revue

Motocross


Gablingen

(Letztes Update: 12.8.2018)
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Der Saisonabschluß 2006

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In Gablingen sollten gerüchteweise auch wieder MX-Viertakter mit serienmäßiger Auspuffanlage zugelassen sein. Die Lärmbeschränkungen wurden anscheinend aufgeweicht, sodaß einem erneuten Test nichts im Wege stand.

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Die Strecke erwies sich als in gutem Zustand, der Boden war griffig und auch ein kleiner Supercrosspacours hatte sich neben die Start-Zielgerade gesellt. Die schnellen Richtungswechsel und viele enge Anlieger in den Kurven der Ideallinie schrien geradezu nach einer dynamischen Fahrweise.

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So haben Basti, Konsti und ich einige Verfolgungsrunden gedreht - wer überholen will, muß in die Außenbahn gehen und damit deutlich schneller unterwegs sein. Auch Fredi ließ sich nicht lumpen und gab seiner Yamaha TT ordentlich die Sporen - sehr zum Kummer der anderen Piloten, die sich einigermaßen anstrengen mußten, um an ihm vorbeizukommen.

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Auch der von anderen Geländeübungen wohlbekannte Bagger war wieder da, dieses Mal glücklicherweise an einer weniger exponierten und damit ungefährlicheren Stelle. Trotzdem schafften es die zwei Crossnovizen Basti und Konsti, in einem winzigen Moment der Unachtsamkeit wieder Bedarf für "New Grips" zu schaffen. Verletzt hat sich bei der Aktion natürlich niemand, schließlich sind wir Profis...

Zusammenfassend läßt sich sagen, daß Gablingen durchaus eine Alternative zu anderen Tracks der "Kompaktklasse" wie Manching und Griessbecker-Zell darstellt, vor allem die Trainingszeiten sind äußerst human.

2008

Es ist wieder einmal Sonntag. Doch dieser Sonntag ist kein Sonntag wie jeder andere... Aber alles der Reihe nach:

img_0012_s.jpg img_0013_s.jpg Zurück liegt ein Samstag voller unvorhergesehener Ereignisse, die u. A. den hektischen Austausch eines mit rund 30 Betriebsminuten quasi neuwertigen aber infolge Fremdeinwirkung beim BMW-450X-Test in Pettenkofen dennoch angeschlagenen Vorderreifens notwendig machte. Den hatte es bei einem kleinen Hoppala nämlich ebenso aufgeschlitzt wie die Stahlflexleitung der mit größter Akribie selbst konfektionierten vorderen Bremsanlage, deren schwammige Akebono-Pumpe einem gefühlsechten Teil von Brembo weichen mußte.

Kaum zu glauben, daß es am Wochenende nahezu unmöglich ist, für adäquaten Ersatz zu sorgen. KTM-Nord, Reifenzentrale, Contivertretung, Endurokeller - Fehlanzeige. Man könnte mit Lieferzeit bestellen oder ein weichgespültes, straßenzugelassenes Modell anbieten. Fündig werden Lutz und ich schließlich in der Dachauer Filiale des Endurobunkers, wo sogar eine ambulante Versorgung der YZ426 auf einem pneumatische betriebenden Reifenmontiermonster des Herstellers Beissbarth erfolgen kann. Fantastisch!

img_0014_s.jpg img_0015_s.jpg Normalerweise hätte ein derartiger Zwischenfall das Aus für den ambitionierten Plan einer heiteren Geländeangasung auf der MX-Strecke des AMC Gablingen bedeutet - doch nicht dieses Mal! Den Rest des angebrochenen Tages vetreiben wir uns ein wenig die Zeit mit Fahrerprobungen der nagelneuen Bridgestone-Gummis und Dichtigkeitstests an der mit frischem Öl ausgerüsteten RMZ450. Ausweichziel ist das nahegelegene und in Insiderkreisen wohlbekannte Gelände an der Olympiaschießanlage in Fröttmaning.

Bis auf ein abendliches Gespräch zum "Wo-wie-wann-weshalb" mit der Polizeistreife, die uns freundlicherweise der ortsansässigen Falkner zum Parkplatz gerufenen hat, verläuft dieses Vorhaben erwartungsgemäß unauffällig: Die Suzuki ist dicht und die Yamaha grippt - der Sonntag kann kommen!

img_0016_s.jpg img_0017_s.jpg So sind die Glocken des Morgengottesdienstes noch nicht verhallt - und während putzwütiges Clientel auf die Autowaschbons aus dem Klingelbeutel wartet, befinden wir uns schon auf dem grauen Asphaltband der A9, das uns samt der angehängten Spaßgeräte schnurstracks zur Ausfahrt Hirblingen und dem unweiten Gablingen befördert.

img_0018_s.jpg img_0019_s.jpg Es erwartet uns ein wunderschöner Spätherbsttag und eine - dank Raupenbagger in kundiger Hand piekfein geschobene Strecke. Kaugummiboden! Endlich! Die Mittagspause verbringen wir zeitsparend mit Anmeldungsformalia (Haftungsverzicht, 15 Euro Platzmiete), Smalltalk sowie dem Anlegen der Ritterrüstung und stehen daher um Punkt 13 Uhr schon ungeduldig in den Startlöchern. Wie üblich genügen die üblichen zwei Kicks um die noch traditionell mit Keihins FCR MX beatmete Yamaha zum Leben zu erwecken, die RMZ läßt sich einmal mehr bitten, stimmt dann aber ebenfalls taktsynchron in das Orchester der Blechblasinstrumente ein.

img_0020_s.jpg img_0021_s.jpg Der AMC Gablingen hat sein Übungsgelände vergrößert, davon wird anläßlich unseres zweiten Besuches noch die Rede sein. Aber auch die weitgehend original belassene Crossstrecke hat es in sich: Hinzugekommen sind zwei kleine Doubles, die man mit etwas Gas treffen muß und speziell in der zweiten Schikane kann man schön in die Steilkurve nach links einlenken und den Table unmittelbar am Fahrerlager mitnehmen. Auch die steile Kuppe mit Absprung nach rechts ist wieder mit von der Partie und lädt zum Experimentieren mit Schwerpunkt und Fahrwerk ein. Wer's kann, der kann hier auch einen waschechten Whip fabrizieren.

img_0022_s.jpg img_0023_s.jpg So höre ich aus dem Yamaha-Lager nichts als Lobeshymnen - auf die unterhaltsame und flüssig zu fahrende Strecke, auf den elastischen, kräftigen und drehfreundigen Motor und die neue Bereifung. Vor allem diese schafft Vertrauen und hebt das Tempo merklich. Die RMZ erweist sich erneut als guter Kauf, zieht unbeirrt und zielsicher ihre Runden und läßt sich auch von den Beschleunigungswellen der Start-Zielgeraden nicht aus der Ruhe bringen. Die eine oder andere Nervosität in der Vorderpartie klingt schnell ab, allenfalls die Showa-Gabel könnte - im direkten Vergleich mit ihrem FRS-modifizierten Kayaba-Pendant in der Yamaha - insgesamt etwas weniger steif sein.

img_0024_s.jpg img_0025_s.jpg Unerfreulicherweise ist die aus Acrylglas selbstgefertigte Motorschutzplatte in mehrere Einzelteile zerbrochen, die dank Kabelbinder jedoch in Position bleiben. Schuld war wohl der etwas zu kurz gespungenen Table in der hinteren Sektion - den Bodenkontakt im Bereich der Rahmenunterzüge kann das spröde Material offenbar nicht leiden. Gut, daß hochwertiger Ersatz in Gestalt eines formschönen Aluteils von WorksConnection bereits geordert ist! Nach einigen Turns mit etwa 45 Nettominuten muß ich etwas rasten, nutze die Pause dokumentarisch und lege mich mit meiner Nikon D70 auf die Lauer nach gelungenen Motiven. Im Verbund mit dem sehr empfehlenswerten SB-600 Systemblitzgerät entstehen äußerst dynamische Einstellungen vor wildromantischer Wolkenkulisse.

img_0027_s.jpg img_0026_s.jpg Als sich die Sonne bereits senkt, muß ich für die letzten Genußrunden zum Fotoshooting kurzfristig auf die mit größerer Tankreichweite ausgestattete Yamaha ausweichen, die Suzuki hat ihre Füllung nach erneut ziemlich genau 1 1/2 Fahrstunden verbrannt. Ein hypothetisches Zweistundenenduro von Putzmühle müßte ich also schon aus diesem Grund mit mindestens einem Boxenstop bestreiten und auch der in Italien übliche modus operandi "Sie ist fertig, wenn ich fertig bin." erfährt eine Änderung - via Infusion aus dem Reservekanister.

Da es - jahreszeitlich bedingt - im Schatten nun sehr schnell abkühlt, entschließen Lutz und ich uns, die Crosser umgehend zu verladen und den Heimweg anzutreten. Freilich nicht ohne das Versprechen, den Fotobericht umgehend online zu stellen. Rückblickend hat uns Gablingen sicher nicht das letzte Mal gesehen, insbesondere dann, wenn sonntags in familiärer Atmosphäre bei exzellenten Streckenbedingungen trainiert werden kann. Da könnte man glatt katholisch werden!

Anreise, Kontaktdaten
AMC Gablingen
Mo-Sa 12:00-20:00
Club: 08230/7686
Info Strecke: 08230/2440 jlayer@gmx.de
Trainingsgebühr beträgt 10 Euro.
Am Wochenende dürfen Motorräder bis 94 db fahren.
Es dürfen 10 Motorräder bis 94 dbA zwischen 12:00 und 20:00 Uhr auf der Strecke sein.
Anfahrt: A8 Ausfahrt Neusäß-Hirblingen, ab Hirblingen beschildert oder B2 Gersthofen Richtung Gablingen, ab Sportplatz beschildert