Das also ist Hoope. Sogar Marco staunt.
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Liebe Gemeinde,
getreu unserem Vorsatz: kaputtmachen was heile bleiben soll, trifft
das Hoope-Pretesting Team bestehend aus Andreas (Husky 610 TE),
Christian (KTM 540 SXC), Marco (Kawa KMX 200) und Volker (Honda CR
250) termingerecht mit etwa 3 Stunden Verspätung am Freitag am Ort
des Geschehens ein.
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"Out of Gasoline"-Error!
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Ohne einen Kilometer zurückgelegt zu haben ist der Tank der Husky
bereits leer: 90° Schräglage auf dem Planwagen. Der Obulus beträgt
entgegen anderslautender Versprechungen im Internet DM 90,- für das
Wochenende. Wer sein Motorrad nicht unter die Dusche mitnehmen
möchte, sucht eine Waschgelegenheit vergebens. Nebenbei bemerkt kein
unnötiger Schnick-Schnack, sondern lebenswichtiges Zubehör eines
Enduro-Parks wie wir im folgenden näher erläutern.
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Die Crossstrecke. Tief und schlammig.
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Nachdem die KTM von unnötigem Kabelsalat befreit wurde, kann es auch
schon losgehen: In den zwei Runden auf der Crosspiste präsentiert sie
sich grottentief morastig bis schleimig-glitschig, ideal für
waghalsige Flugmanöver. Suchen wir uns also echte Gegner im
Endurogelände. Den senftenbergerfahrenen Fahrer kann die
Streckenbeschaffenheit nicht schrecken, außer evtl. der stündlich
wechselnde Streckenverlauf und höchst sonderbare Geräusche aus der
Gegend von Volkis vorderem Radlager.
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Ein kapitaler Radlagerschaden. Kaputte Distanzhülse und der
Käfig nur noch Schrott.
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Eine Kontrolluntersuchung im matschigen Fahrerlager ergibt: Zwei von
zwei Kugellagern leiden unter Funktionsstörungen, eines davon ist mit
der mittleren Distanzhülse eine innige Verbindung eingegangen.
Emsiges Telephonieren führt zur örtlichen KTM-Vertretung in Bokel
und zu zwei Radlagern der Größe 6003. Als Fleißaufgabe wird die
angeschraddelte Distanzhülse im zweiten Versuch mit PVC-Klebeband und
Beilagscheiben ausdistanziert.
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Kinderkrankheiten einer KTM. Wenn die 540 SXC nicht das
Kettenrad abwirft, saut die Gabel. Einzige Abhilfe:
Neoprenstrapse. Sofort.
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Nichts was einem den Tag wirklich vermiesen könnte. Auch nicht
Christians inkontinente Gabel deren Undichtigkeit nach einem uns nicht
bekannten Prinzip vom rechten zum linken Standrohr wechselt. Dieses
Leiden ist ansteckend, denn nach einigen Enduro-Runden näßt die CR
ebenfalls. Mit einer Fühlerlehre werden Sandkörner teils erfolgreich
(CR), teils weniger erfolgreich (KTM) entfernt.
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Sinter regelt.
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Nebenbei haben sich die OEM-Bremsbeläge an Christians Kati als
nicht-Hoope-konform bzw. non-Sinter herausgestellt und folglich nach
einigen Runden (ca. 20 km) verabschiedet. Ein Belagwechsel gestaltet
sich dank reichhaltigem Werkzeug und Backup-Belägen als einfachstes
Manöver des Tages.
Den Ausklang eines ereignisreichen Hoope-Tages bilden Grillexzesse,
Bier und Spirituosen und die übliche Standarddurchsicht am Gerät.
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Vergaser an der Husky, Vergaser an der KMX. Der Sand von Hoope
läßt grüßen.
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Tags darauf, nach einem Rühreifrühstück, ist die Crosspiste
abgetrocknet und wir können es den ganzen Kiddies mit ihren 25ern und
50ern heftig einschenken. Geraume Zeit später trudelt eine waidwunde
Husky erbärmlich rußend im Fahrerlager ein. Nur mit Mühe kann Volki
Christian vom prophylaktischen Wechseln des Pleuellagers abhalten.
Eine Vergaserzerlegung später (der Nachbar spendet Druckluft und
Christian eine Dose Bremsenreiniger) ist ein schwergängiger
Chokekolben als Sünder entlarvt. Die Husky läuft besser denn je, und
wir können tatsächlich wieder einige Runden bestreiten bis uns Marco
auf einen hängenden Vergaserschieber an seiner KMX aufmerksam macht.
Kein Wunder für den der seinen "Luftfilter" gesehen hat: eine Lage
Polsterschaumstoff mit Kabelbindern um das Kunststoffskelett des
Einsatzes gezipt.
Christian testet die Integrität eines SXC-Rahmenhecks indem er das
Motorrad beim Stehenbleiben an einer Kante wegen versehentlich
eingelegten Leerlaufs dezent mit der linken Seite an einen
bereitstehenden Baum lehnt. Tatsächlich ist die Haltelasche denn auch
um ein paar Millimeter nach innen gekrempelt.
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Auch nachts wird noch geschraubt. Erstens geht's mit Dosenbier
entscheidend leichter, zweitens wollen wir ja tagsüber
angasen.
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Derlei Kleinigkeiten kosten uns nur ein müdes Lächeln und in der
hereinbrechenden Dunkelheit reinigen wir Marcos Versager im Schein
einer Mag-Lite und beschließen das Rahmenheck sich selbst zu
überlassen.
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Christian leidet.
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Der Sonntag bietet schraubertechnisch bis auf mehrmaliges
Kettennachstellen nichts aufregendes. Deswegen versucht Christian auf
einer erneut umgesteckten Enduro-Runde einen 2-Zentner Findling
elegant mit der linken Fußspitze wegzukicken. Der reichlich
anschwellende Vorderfuß zwingt unseren KTM-Treiber in die zweite
Fahrstufe. (Hochschalten? unmöglich.) Das resultierende
Geschwindigkeitsniveau reicht aber immer noch, um einige
Vollcrossposer auf der Crossstrecke schmerzhaft zu blamieren.
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LEM.
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Sogar unser Nachbar im Fahrerlager tut es uns gleich und mcGyvert
einen kapitalen Getriebeschaden an der LEM seines Filius. Besäßen
wir Gewindeschneidersortimente, Abzieher oder gängige Kettensätze
hätten wir uns an diesem Wochenende eine goldene Nase verdient. Einen
humorvollen Akzent setzt außerdem Marco mit dem Versuch seinen Helm
mit dem Tschaudermobil zu überrollen, vergeblich.
Inzwischen haben sich die Lokalmatadoren auf der Piste versammelt und
liefern sich Rennen mit übermotivierten KX-80 Kids; in der Sturzzone
des einzig nennenswerten Bergauf-Sprungs proben Groupies La-Ola.
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Kleinere Ausgrabungsarbeiten. Sogar eine offenliegende Wurzel
kann einem den Spaß ganz schön vermiesen.
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Die Endurorunde ist inzwischen Menschenleer. Das kann an den
Ausgrabungsversuchen liegen, die Volki an einer Schlüsselstelle
(Steilstück mit Stein und Wurzel) vorgenommen hat oder den
Teilnehmern einer parallel laufenden Geländewagen-Party mit
extrem-seilwinding, baumschraddeln und umkipping. Sogar ein
close-contact Mopped-Dose erscheint uns nicht ausgeschlossen.
Wir entschließen uns, nicht noch weiteres Unheil heraufzubeschwören,
verladen die total verschlammten Sportgeräte, und begeben uns in die
Position fachkundiger Zuschauer, d.h. amüsieren uns über die ganzen
Hobby-Biker die wir selbstredend allesamt herbrennen könnten, wenn
wir gerade passendes Material parat hätten.
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Hoope - Licht und Schatten.
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Als Fazit müssen wir festhalten: - Die "Crossstrecke" wird bei
feuchter Witterung auf keinen Fall und bei Trockenheit nur
eingeschränkt ihrem Ruf gerecht. Es fehlen einfach weite Tables für
dosierbare Sprünge. - Wer Senftenberg kennt und sich von Hoope
ähnliches erwartet, wird enttäuscht. Es gibt hier eine ganz passable
aber nicht hochanspruchsvolle Strecke, die vom Hobby-Enduristen ohne
Spezialgerät bewältigt werden kann. - Reparaturmöglichkeiten und
-infrastruktur ist quasi nicht vorhanden. Wer Verschleißmaterial und
gängige Sturzteile nicht mitbringt, hat verloren. - Die Duschen für
Fahrer entsprechen den Standards eines Fahrerlagers :), die für
Moppeds sind trotz Versprechungen im Internet nicht vorhanden. - Die
Inflationsrate für Eintrittspreise und Rühreier liegt in
Norddeutschland über dem gängigen Kurs: Das Happy-Weekend-Ticket
kostet DM 90,- statt DM 80,- und Eier mit Kaffee zum Frühstück gibts
Samstag für DM 8,50 und Sonntag für DM 9,50 (!).
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Resümé
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Unterm Strich lohnt sich Hoope für gelegentliche Exkursionen (auch
den drm/rrr-Enduro-Test) ist allerdings für Biker südlich des
Weißwurstäquators speziell angesichts üppiger Streckenangebote in
Italien etwas sehr weit.
Inzwischen haben wir die Crosser reichlich gekärchert und es ist -
mal ehrlich - eigentlich nichts kaputtgegangen .... ;)
Christian und Volki
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Nach dem November-Kasan am 27. November ist entgültig Schluß im
Hoopepark. Eigentümer Christian Hahn hat sich entschlossen seinen
Traum eines Offroad-Motorsport-Geländes zu verkaufen. Im Gespräch
sind bereits Pferdesportler, die aus der Anlage ein Military-Zentrum
machen wollen. Nach Aussagen Hahn's hat die Industrie in den
vergangenen zwei Jahren weder honoriert, dass er in das Gelände
bereits mehr als eine Millionen Mark investiert hat, noch daß
alleine in diesem Jahr bereits mehr als 5'000 aktive Motorradsportler
den Hoopepark besucht haben.